Herr Welz, warum ist es nach wie vor so wichtig, schwimmen zu lernen?
Welz: Nur wer schwimmen kann, kann sich sicher im Wasser bewegen. Das gilt für das Bad im Meer ebenso wie für den Besuch des Freibads. Bei uns lernen zwischen 700 und 800 Kinder pro Jahr Schwimmen. Hierbei arbeiten wir eng mit dem SV Böblingen unter dem Motto „Schwimmen, ich lern’s“ zusammen. Aktuell stellen wir oft fest, dass viele Kinder nicht sicher oder noch gar nicht schwimmen können. Durch die Corona-Pandemie sind viele Kurse ausgefallen, hier herrscht eindeutig Nachholbedarf.
Wie lange dauert es denn nach Ihrer Einschätzung, bis man ein sicherer Schwimmer ist?
Welz: Nach einem zwölfstündigen Kurs haben die Kinder das Seepferdchen-Abzeichen. Damit kann man sich eine Bahn über Wasser halten. Kinder sind ab einem Alter von ungefähr fünf Jahren motorisch so weit, dass ein Schwimmkurs Sinn macht - am besten bei einem qualifizierten Schwimmlehrer oder einer Schwimmlehrerin. Wir empfehlen sehr, danach Folgekurse zu besuchen, um das Gelernte zu festigen.
Was würden Sie sich für die Zukunft des Schwimmunterrichts wünschen?
Welz: Dass Schwimmunterricht weiterhin einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft hat. In vielen Kommunen werden Bäder aufgrund von finanziellen Engpässen geschlossen.
Das ist bei uns zum Glück nicht der Fall. Wir haben zwei hervorragende Bäder, die für unsere Stadt und die Menschen sehr wichtig sind. Darüber bin ich sehr froh, denn es ist elementar wichtig, dass Kinder schwimmen können.