Ob großes Becken, Rutsche oder Sprungturm – wenn das Böblinger Freibad in seine Jubiläums-Saison startet, bleibt keine Kachel trocken. Nicht nur das gesamte Badteam, sondern auch der Hochdruckreiniger geben alles. Heute, wie in all den Jahrzehnten zuvor gilt: Um das Freibad aus dem Winterschlaf zu wecken, braucht es Muskelkraft und Zeit. „Es dauert sechs bis sieben Wochen, bis der Betrieb wieder hochgefahren ist”, erklärt Bäderleiter Michael Welz. Rund drei Wochen stehen allein die Becken im Mittelpunkt – putzen und mit Wasser füllen – das geht nicht über Nacht.
Beim Befüllen kommen große Feuerwehrschläuche zum Einsatz. Um eine angenehme Badetemperatur zu erreichen, wird das Wasser drei bis vier Tage hochgeheizt. Erst dann ist das Schwimmerbecken mit seinen acht 50-Meter-Bahnen 23 Grad warm. Im Nichtschwimmerbecken lässt es sich bei 25 Grad gut aushalten und die Kleinsten können bei 28 Grad stundenlang im Kinderbecken planschen.
Gut zwei Wochen bevor das Freibad wieder öffnet, trifft das Kiosk-Team die ersten Vorbereitungen. Es bringt die Gastronomie wieder auf Vordermann, füllt die Tiefkühltruhe mit Pommes frites, Eis und anderen Leckereien. Denn die gehören für die meisten Gäste seit eh und je zu einem gelungenen Freibadtag dazu. Zudem wird das Multifunktionsspielfeld für Fußball, Basketball, Volleyball und Handball auf Vordermann gebracht und die Liegewiese sowie alle Grünflächen gepflegt.
Auch hinter den Kulissen wird nichts dem Zufall überlassen, jeder Handgriff sitzt. Voraussetzung für einen tollen Tag im Freibad ist eine ausgefeilte Technik im Hintergrund. Und die muss regelmäßig gewartet werden. „Wir müssen vor dem Saisonstart beispielsweise Filter desinfizieren und die Elektroden eichen, die später den Chlor- und Ph-Wert messen. Wichtig ist es auch, die Aktivkohle aufzufüllen, die im Filterprozess eine wichtige Rolle spielt“, erklärt Frank Hetke, der bei den SWBB für den technischen Betrieb in den Bädern zuständig ist.
Damit nicht nur die Technik und das Ambiente stimmen, sondern auch – wie in jeder Saison – die Sicherheit jederzeit gewährleistet ist, trainieren die Mitarbeiter vor dem Eröffnungstag des Freibads regelmäßig im Hallenbad die Rettungsübungen mit Puppen. Diese Trainingseinheiten sind unerlässlich, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt und das Team eingespielt ist. Pro Training legen sie dabei im Wasser mindestens einen Kilometer zurück – meistens kraulend.
Und kurz bevor die Gäste kommen, macht das Badteam dann den Praxistest – mit Schwimmshorts und Badeanzug. Ehrensache. Neu ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab dieser Saison Headsets tragen, mit denen sie sich auf dem großen Gelände verständigen können. Der Vorteil: Wird irgendwo Hilfe benötigt, sind sie schnell informiert und zur Stelle.
„Neu ist auch, dass die Online-Tickets direkt am Drehkreuz entwertet werden können. Das spart den Gästen Wartezeit“, sagt Bäderleiter Welz. Und das wird sie freuen, möchte doch jeder im Freibad Böblingen so schnell wie möglich eintauchen, abtauchen und Spaß haben. red