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Lebenssinn statt nur Lebensunterhalt

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Gesundheit

Lebenssinn statt nur Lebensunterhalt

Im sozialen Bereich gibt es Tätigkeiten, die ganz nah am Menschen sind. Für viele ist das eine Option bei der beruflichen Neuorientierung.

Lebenssinn statt nur Lebensunterhalt

Bei einer professionellen Seniorenbetreuung erhalten ältere Menschen Anerkennung, Wertschätzung und soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Foto: DJD/Büchmann/Seminare/Martin Hänisch

Viele Menschen gehen einer Arbeit nach, die sie nicht ausfüllt und manchmal sogar regelrecht krank macht. Sie verdienen mit diesem Job ihren Lebensunterhalt – er gibt ihnen aber keinen Lebenssinn. Bei den meisten Betroffenen entsteht irgendwann der Wunsch, sich beruflich zu verändern.

Eine Option bei der Neuorientierung kann beispielsweise eine Tätigkeit im sozialen Bereich sein, die nah am Menschen ist und in der man tatsächlich gebraucht wird.

Einsamkeit entfliehen

Die qualifizierte Senioren-Assistenz etwa schließt die Lücke zwischen Haushaltshilfe und Pflege. Die Dienstleistung richtet sich an ältere Personen, die zu Hause wohnen bleiben möchten, aber das persönliche Gespräch vermissen, der Einsamkeit entfliehen möchten und dabei von Menschen begleitet werden wollen, die sich um die kleinen Dinge des Alltags kümmern und ihnen guttun.

Für die Senioren-Assistentinnen und -Assistenten als Dienstleister wiederum kann der Beruf eine sinnstiftende Aufgabe sein.

Die entsprechende Ausbildung wurde erstmals im Jahr 2006 im Kreis Plön in Schleswig-Holstein von Ute Büchmann entwickelt. Kurz danach machte sich Büchmann selbstständig und bereitet seitdem mit mehreren Dozententeams Menschen auf die Tätigkeit vor.

Rund 2000 Senioren-Assistentinnen und -Assistenten wurden mittlerweile nach diesem Modell ausgebildet. Seminarorte sind Kiel, der Raum Hamburg, Nürnberg und zwei Orte im Großraum Düsseldorf/Leverkusen in Nordrhein-Westfalen.

Für Existenzgründung

Bereits im Seminar erhalten die Teilnehmenden nicht nur Fachwissen, sondern reichlich Input zur Existenzgründung. „Ziel ist es, ihnen auch nach Abschluss der Ausbildung mit unserem bundesweiten Netzwerk und vielschichtigen Unterstützungsangeboten wie unserem Vermittlungsportal zur Seite zu stehen“, erklärt Ute Büchmann.

So müssten die selbstständig tätigen Senioren-Assistenten nicht als Einzelkämpfer agieren. Nach Abschluss der Ausbildung können sie sich in regionalen Teams zusammenzuschließen und das kostenlose Vermittlungsportal für die Kundengewinnung nutzen.

Ein weiteres Ziel der Ausbildung ist die intensive Vorbereitung auf die Abrechnungen mit den Pflegekassen. Denn für Kunden mit Pflegegrad übernimmt die Pflegekasse Teile der Dienstleistung. red/djd


Stimmungsschwankung gemeinsam bewältigen

Umgang mit Senioren: Professionelle Hilfe sinnvoll

Ein positiver Umgang untereinander ist bei der Pflege von älteren Menschen von großer Wichtigkeit. Foto: frei/
Ein positiver Umgang untereinander ist bei der Pflege von älteren Menschen von großer Wichtigkeit. Foto: frei/

Werden alte Menschen schwierig, können sich pflegende Angehörige überfordert fühlen. Für sie ist es deshalb wichtig, zu wissen, was hinter dem Verhalten der Älteren steckt. Sind die Gründe bekannt, kann an die Stelle von Irritation und Unverständnis das Mitgefühl treten. „Langeweile und mangelnde Sozialkontakte, zum Beispiel aufgrund reduzierter Mobilität belasten Senioren. Sie fühlen sich zunehmend mit dem Verlust körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit konfrontiert“, sagt Franchisepartner Gerold Dammert von Promedica Plus.

Durch die aktuellen massiven Preissteigerungen kommen Sorgen um die finanzielle Situation noch dazu. Leben die Senioren allein und ist die Wohnsituation ungeeignet, erschwert dies die Bewältigung des Alltags. Wenn Angehörige ungefragt in Handlungen eingreifen, fühlen sich Senioren unverstanden und übergangen. Treten Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Reizbarkeit und Vergesslichkeit vermehrt auf, sind dies häufig Anzeichen von Demenz oder Altersdepression. Beide Krankheiten belasten das Verhältnis zwischen der hilfsbedürftigen Person und Familie zusätzlich. Die Folgen können Aggression, Unzufriedenheit und Rückzug sein.

Gespräche auf Augenhöhe sind bei Starrsinnigkeit entscheidend. Eine achtsame und bewusst positive Kommunikation bringt gemeinsame Lösungsansätze voran. Schuldzuweisungen haben hier keinen Platz. Sinnvoll kann Unterstützung von außen sein. Eine neutrale Vermittlerperson übernimmt hierbei die Gesprächsführung. Auf lange Sicht sei eine häusliche Betreuung im eigenen Zuhause für Senioren eine Bereicherung in dem Leben.

Durch die Entlastung von Angehörigen in der häuslichen Versorgung öffnet sich neuer Raum für Gespräche und Empathie. Dammert weiß aus seiner Tätigkeit, dass Familien dank der individuellen Betreuung zu einem besseren Miteinander finden können.

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